Erfahrungsbericht über Hypnose bei generalisierter Angststörung in Verbindung mit ADHS
„Ich will die Trennung!“ Als ich diese Worte am 26. Dezember 2016 beim Frühstück hörte, brach in mir eine Welt zusammen. Ihre Begründung lautete: „Du bist nicht mehr du. Du riechst ständig nach Alkohol und ich ertrage das nicht länger.“ Nach meinen Erfahrung mit Hypnose bei Angststörung und ADHS weiß ich heute, dass mich ein altes psychisches Problem eingeholt hatte… wieder einmal.
Die Spurensuche nach dem Ursprung
Wenige Wochen später – ich lebte mittlerweile in einer Ferienwohnung und war quasi obdachlos – drängte ich meine Ärzte und Fachärzte massiv auf eine vernünftige Diagnostik. Nachdem ich alle Therapievorschläge verweigert hatte, wurde schließlich ein psychologisches Gutachten veranlasst. Das Ergebnis: eine generalisierte Angststörung in Verbindung mit ADHS und diversen Begleiterscheinungen wie Depressionen.
Die Suche nach einem Hypnosetherapeuten
Diese Diagnose hatte mich vor den Kopf gestoßen. Mir war klar, dass ich kaum eine Einrichtung finden werde, in der die Hypnose von der Krankenkasse bezahlt wird und diese Kombination behandelt. Was nötig gewesen wäre, weil mir nun auch klar war: Angstzustände (die wirtschaftliche Situation meiner Ex-Frau und mir war gerade etwas schwierig) und Hyperaktivität führen dazu, dass ich mich in einen Teufelskreis manövriere, in dem ich irgendwann anfange zu dissoziieren. Sprich: Angst und Hyperaktivität konnte ich nur als diffusen, nicht greifbaren Unruhezustand beschreiben. Irgendwann hat das Gehirn abgeschaltet, ich wollte von diesem Zustand runter und hab unterwegs ein, zwei Bier getrunken, ohne mir dessen bewusst zu sein.
Wieder zurück in Deutschland hat mir eine alte Bekannte einen Therapeuten empfohlen, bei dem ich letztlich auch meine Hypnose Erfahrungen gemacht habe. Er hat mir in der ersten Sitzung in einem langen Gespräch erklärt, dass er hypnosystemisch nach Milton Erickson arbeitet. Natürlich auch, was er macht, wie und warum. Ich war zunächst ein wenig skeptisch, habe mich in meiner Verzweiflung aber darauf eingelassen. Und schon die erste Hypnose war fast eine Offenbarung: Ich war seit drei Jahren nicht mehr so tiefenentspannt wie nach dieser Sitzung.
Die weiteren Hypnose Erfahrungen: ein voller Erfolg
In den weiteren Sitzungen haben wir ausschließlich das Thema Angst behandelt und er hat unter Hypnose negative Emotionen, Programmierungen des Unterbewusstseins sowie Bilder durch positive ersetzt. Nach nur acht Sitzungen hatte er mich so weit, dass ich mit der Problematik klar komme, ohne Medikamente schlucken zu müssen.
Die Therapie an sich war also ein voller Erfolg. Mir war das allerdings noch etwas zu wenig und ich habe in Eigenregie weitere Hypnose Erfahrungen gesammelt. Ich habe autosuggestiv, also mit Selbsthypnose, nach Dave Ellison versucht, die angstauslösenden Situationen herauszufinden. In den ersten 25 Lebensjahren gab es einige, die ich größtenteils verdrängt hatte. Dieser Kurs war aus therapeutischer Sicht dezent selbstmörderisch, weil ich dabei eine bewusste Destabilisierung des Zustandes in Kauf genommen habe. Mir war es aber wichtig, die Ursprünge der Angst weitgehend aufzudecken und zu verarbeiten.
Letztlich ist es mir gelungen, die Angst zu visualisieren, ihr eine Gestalt und ein Gesicht zu geben. Ich kann also aktiv dagegen vorgehen und muss nicht passiv reagieren. Seitdem mir das gelungen ist, bin ich – abgesehen von einigen Nachwehen, die mit der Arbeit im Unterbewusstsein verbunden sind – psychisch so stabil wie selten zuvor.