Was für viele Menschen wie eine Zukunftsvision klingt, ist bereits heute möglich – es gibt Techniken, seine Träume bewusst zu erleben, zu beeinflussen und sogar für sich zu nutzen. Die Traumforschung hat einen neuen Hochpunkt erreicht und wird mittlerweile in Psychotherapiepraxen, in der Neurologie und in der Hypnosetherapie eingesetzt. Aber was ist luzides träumen genau und wofür kann es verwendet werden?
Definition und Bedeutung von Klarträumen
Klarträume beschreiben einen bewussten Traumzustand, bei dem der Träumer nach eigenem Ermessen handeln kann. Dabei ist es wichtig, dass sich der Träumer bewusst ist, gerade zu schlafen und in der Lage zu sein, den Traum eigenmächtig gestalten oder beenden zu können.
Die moderne Schlafforschung geht davon aus, dass die meisten Menschen über die Fähigkeit zum Klarträumen verfügen. Um diesen besonderen Zustand erreichen zu können, existieren zahlreiche Klartraumtechniken, die das Traumbewusstsein trainieren können.
Wie funktionieren luzide Träume?
Im Netz existieren zahlreiche Berichte und Theorien bezüglich luzider Träume, jedoch lässt sich die Frage „Was ist luzides träumen?“ am besten beantworten, wenn man die Funktion bewusster Träume versteht.
Unser Schlaf unterteilt sich in vier Phasen, drei davon gehören zum Non-REM-Schlaf und eine stellt den REM-Schlaf dar. In dieser Rapid-Eye-Movement-Phase ist es möglich, luzide Träume zu erleben und bewusst zu steuern. Forscher gehen davon aus, dass die schnellen Augenbewegungen mit der Verarbeitung der Sinneseindrücke, die in der REM-Phase vonstattengeht, zusammenhängen. Dies erklärt auch den direkten Einfluss des Klartraums auf unseren Bewusstseinszustand.
Kurz gesagt: Während der Träumer seine Eindrücke in der REM-Phase verarbeitet, kann er systematisch auf sein Unterbewusstsein zugreifen und Konflikte, Ängste und Traumata auflösen.
Wie kann ich Klarträume bewusst steuern?
Es existieren zahlreiche Klartraumtechniken, mit denen sich luzide Träume steuern lassen. Diese Methoden werden vor dem Einschlafen durchgeführt und wirken sich auf das Traumbewusstsein und die Traumerinnerung aus.
Zu den beliebtesten Klartraumpraktiken gehören:
• WBTB – Waking Back To Bed
• UILD – die Harndrang-Technik
• Führen eines Traumtagebuchs
• Spezielles Mentaltraining
Generell lassen sich Klarträume in traumindizierte luzide Träume (DILD) und wachindizierte luzide Träume (WILD) unterteilen. Im Falle von traumindizierten Klarträumen fällt dem Träumer erst während des Traums auf, dass er schläft – bei wachindizierten Klarträumen beginnt der Traum bereits im bewussten Zustand.
Wichtig: Erst, wenn der Träumer sich bewusst ist, dass er träumt, kann er einen Einfluss auf die Klarträume nehmen.
Wobei können mir luzide Träume helfen?
Wer seinen Schlaf bewusst steuern kann, ist in der Lage Alpträumen auf den Grund zu gehen und seelische und psychische Probleme besser zu verarbeiten. Dies liegt am natürlichen Schutzmechanismus des Körpers, der Traumata verdrängt. Dennoch bleiben diese im Unterbewusstsein gespeichert und kommen beispielsweise in Form von Alpträumen zum Vorschein.
Ist es dem Träumer möglich, seine Klarträume bewusst zu beeinflussen, ergibt sich eine Art Wachzustand, in welchem der Träumer verdrängte Konflikte lösen kann.
Wofür werden Klarträume eingesetzt?
Der Einsatz von Klarträumen gestaltet sich sehr vielfältig. Der Träumer kann auf verdrängte Traumata zugreifen und diese mithilfe von Klarträumen aufarbeiten. Ebenso ist es möglich, mithilfe von Klarträumen bestehende Probleme und Konflikte zu lösen. Sogar das Lernen bestimmter Inhalte ist innerhalb eines Klartraums möglich, wobei dieses Gebiet erst erforscht wird.